ORANO verliert
die Betriebslizenz

... für die Uranmine Imouraren / Niger

Die Militärjunta in Niger hat am 21. Juni dem französichen Unternehmen Orano die Genehmigung für den Abbau der Uranmine Imouraren im Norden Nigers, einer der weltweit größten Uranminen, entzogen. Die Imouraren-Mine sei „in den öffentlichen Besitz des Staates“ zurückgekehrt. Orano wurde der Zugang zur Mine verwehrt, die schätzungsweise 200.000 Tonnen des für Atomenergie und Atomwaffen weit verbreiteten Metalls enthält.

Die Uranmine Imouraren war 2009 / 2010 mit großem Getöse vom - damals noch unter dem Namen AREVA firmierenden Unternehmen - als einer der größten neuen Uranbergbau-Projekte angekündigt worden. Nach dem Absturz des Uranpreises wurde es still um das Projekt. AREVA nahm Milliarden-Abschreibungen auf das Projekt vor, zeitweise stand in Frage, ob es überhaupt wirtschaftlich sinnvoll abzubauen sei ...

Es steht zu vermuten, dass die Lizenz für den Abbau (AREVA / ORANO plante zuletzt, die ISL-Methode anzuwenden) an ein russisches oder chinesisches Unternehmen vergeben wird.

Das französische Unternehmen ORANO (ehemals AREVA) ist seit 1971 in Niger präsent und baut Uran ab, das hauptsächlich für die französische Atomindustrie bestimmt ist. Orano betreibt drei Uranminen im Land. Die Cominak-Mine in Arkokan ist seit 2021 geschlossen, an einer weitere Mine in Somaïr in der nördlichen Region Arlit wird von „logistischen“ Schwierigkeiten berichtet.

Die Militärmachthaber haben auch die im Land stationierten französischen Truppen abberufen und die Kritik an der ehemaligen Kolonialmacht verstärkt. Niger hat sich zunehmend an Russland und den Iran gewandt, um Unterstützung zu erhalten.

Chinesische, australische, US-amerikanische, britische, italienische, kanadische, russische und indische Unternehmen haben sich in den letzten Jahren Lizenzen für den Uranabbau gesichert. Im Jahr 2022 gab es 31 Explorationsgenehmigungen und 11 Bergbaulizenzen. Das Bergbauunternehmen Azelik, das sich mehrheitlich in chinesischer Hand befindet, übernimmt zunehmend den Uranabbau im Norden des Landes.

Da Orano/Frankreich damit wesentliche Quellen für Uran verliert, treibt es seine Uranbergbaupläne in der Mongolei kräftig voran. Dort ist die Situation „gespalten“ : Manche folgen dem „Geruch des Geldes“ und wittern Jobs oder Geschäftsmöglichkeiten etc., andere wollen lieber ihre Umwelt schützen; in der Mongolei lebt gut die Hälfte der Bevölkerung ihre „traditionelle“ Lebensweise als Nomanden, die auf eine intake Umwelt und vor allem auch sauberes Wasser angewiesen sind .Die unterschiedlichen Interessen führten schon in früheren Jahren zu üblen Zusammenstößen, Teile der (damaligen) mongolischen Regierung waren nicht zimperlich im Umgang mit auch friedlich Protestierenden.@

Quelle: //www.rfi.fr

 

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