Die Endlagersuche wird sich verzögern bis 2046 oder 2068

Keine Überraschung

von aaaRed

Bis 2031 sollte ein Endlagerstandort in Deutschland feststehen, im Jahr 2050 gar der Einlagerungsbetrieb beginnen. Das Bundesumweltministerium hat nun Anfang November mitgeteilt, das Verfahren für die Endlagersuche könne "unter Berücksichtigung der hohen Anforderungen an die Auswahl des Standortes mit der bestmöglichen Sicherheit nicht bis 2031, dem bisher festgelegten Termin, abgeschlossen werden. Ein Ort für hochradioaktiven Müll könnte im schnelleren von zwei Szenarien bis 2046 feststehen, oder auch erst 2068. Die Auswertung geologischer Daten und auch die Entwicklung der nötigen Methoden verlange mehr Zeit. Dem Grundsatz der bestmöglichen Sicherheit haben sich auch Zeitvorgaben unterzuordnen, gleichzeitig darf das Ziel nicht aus dem Blick geraten."

"Es ist keine Überraschung, dass sich die Entscheidung für einen Endlagerstandort weiter verzögert. Das geplante Jahr 2031 war nie realistisch", sagt Wolfgang Ehmke von der BI-Lüchow-Dannenberg. Die BI hatte wie auch andere Verbände diesen Zeitplan als "überambitioniert" kritisiert. "Es geht nicht um gewollte Verzögerungen, aber wir haben stets den Grundsatz Sorgfalt vor Eile angemahnt. Das Eingeständnis der BGE, dass aus über 90 potentiell geeigneten Teilgebieten ein Standort nicht bis 2031 herauskristallisiert werden kann, war absehbar."

Man habe sich, so Ehmke, – nach dem Ausscheiden des Salzstocks Gorleben als potentielles Endlager - auch ein stärkeres Zugehen auf Bürgerinitiativen gewünscht. Deren Vorschläge für den Endlagersuchprozess wurden bisher im niedersächsischen Begleitforum unzulänglich aufgegriffen. Wissenschaftliche Expertise zu den Folgen des Klimawandels auf der einen Seite -  zu kommenden Kaltzeiten auf der anderen Seite wurde nicht bestellt, obwohl Norddeutschland vom steigenden Meeresspiegel als Folge der Klimakatastrophe, aber auch von künftigen Eiszeiten berührt sein wird, Sicherheitsaspekte, denen bisher nur am Rande Beachtung zukam.

Unterdessen hat das Institut für Geologie und für Geotechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums ein Gutachten zur Eignung von Tongesteinen im Rahmen des Standortauswahlverfahrens vorgelegt. Es geht um das  Teilgebiet 004. 60 % Niedersachsens fallen in das riesige Tongebiet, u.a. auch der Landkreis Lüchow-Dannenberg. "Das illustriert auch, wie komplex die Endlagersuche ist", so die BI. "Die Studie unterfüttert den Zweifel daran, dass dieses Tongebiet die Mindestanforderungen an ein Endlager erfüllt. Überdeutlich wird der große Forschungsbedarf."@

 

- zurück




      anti-atom-aktuell.de