Bure: (Bahnhof) La Gare Luméville:

Lasst uns La Gare verteidigen
und den Bau der Castor-Transportstrecke verhindern!


La Gare de Luméville: 2004 wurde das Gelände des ehemaligen Bahnhofs von Luméville von Atomkraftgegner*innen gekauft. Der Bahnhof ist Teil der zukünftigen Bahnstrecke für die Atommültransporte in das geplante Endlager CIGÉO in der Nähe von Bure. In den letzten 18 Jahren wurde La Gare von sehr unterschiedlichen Gruppen und Kollektiven betrieben, stand aber tendenziell immer mehr für den radikal-ökologisch-antikapitalistischen Teil der Antiatombewegung.

La Gare war über die Jahre immer wieder Schauplatz von Veranstaltungen, die sich als wichtige Ereignisse ins kollektive Gedächtnis der Bewegung eingeprägt haben, wie dem Hippipest-Festival (2005-2007), dem VMC Camp (2015), den antiknastwochen (2020-2021), dem Rayonnantes-camp (2021) und vielen anderen. Auch wenn nicht nur immer alles schön war: Vielen Menschen ist der Bahnhof in dieser Zeit als ein wichtiger Ort in ihrem Leben, ans Herz gewachsen: Als Ort des politischen Experiments, als Abenteuerspielplatz, oder als Zuhause. La gare ist aber vor allem eines: eine juristische und physische Barrikade im Kampf gegen das CIGÉO-Projekt.

    Aktuelle Situation:

Mit dem Abschluss der Erklärung des öffentlichen Nutzens (DUP) geht der Kampf um den Bahnhof in eine neue Phase: Das Ende der DUP ermöglicht die Enteignung von 6000ha Land, die dem Bau des Projekts im Wege stehen. Erleichtert wird das Verfahren durch den Erlass "Opération d‘Intérêt National" von Ende 2021, der die kommunale Ebene bei Entscheidungen zu Infrastrukturprojekten in der "Entwicklungszone Süd-meuse" entmachtet und die Verantwortung für Entscheidungen über diese Zone nun grundsätzlich bei der Präfektur liegen. Noch vor dem Ende der DUP kündigte ANDRA an, spätestens 2024 mit dem Bau der zukünftigen Castor-Strecke zu beginnen.

Dem Bahnhof steht daher in naher Zukunft ein Rechtsstreit mit der ANDRA über das Grundstück bevor. Dies könnte (im schlimmsten Fall) sehr schnell gehen und sein Ausgang ist genau wie bei den lächerlichen Öffentlichkeitsanhörungen zur DUP so gut wie vorbestimmt. Wir werden uns trotzdem juristisch gegen die Enteignung wehren! Nicht, weil unser Vertrauen in den Rechtsstaatlichkeit so groß ist, sondern um den physischen Barrikaden jene aus Papier an die Seite zu stellen.

So sehr wir diesen Ort lieben, der für so viele von uns ein Zuhause war oder noch ist, sehen wir der aktuellen Situation nicht nur mit Angst und Verzweiflung entgegen. Es war schon immer das Schicksal dieses Ortes, ein strategischer Punkt in dieser Auseinandersetzung und letztlich auch der Ort einer politischen Konfrontation zu sein. Wie dem auch sei, wir haben nicht die Absicht, freiwillig zu gehen! Ob wir 2024 gemeinsam den 20. Jahrestag dieses widerständigen Projekts am Bahnhof feiern oder einfach nur 20 Minuten epischer Krawalle dem kollektiven Gedächtnis der Bewegung hinzufügen, hängt in erster Linie von uns ab.

Was wir jetzt vorhaben: Wir denken,es ist an der Zeit, den vielen verschiedenen Menschen, die mit diesem Ort verbunden sind, zu sagen: Wir werden Euch alle brauchen, um den Bahnhof zu verteidigen - vielleicht schon bald. Und wir werden Euch brauchen, um sich dem CIGÉO-Projekt an vielen anderen Orten in den Weg zu stellen. Aber wir werden noch mehr brauchen: unsere Freund*innen und Eure auch! Und wir müssen neue Freund*innen und Verbündete finden.

Es gibt viele Möglichkeiten, uns zu unterstützen: Ihr könnt damit beginnen, an Euren Orten lokale Unterstützungs- und Verteidigungskomitees (wie bei der Besetzung des bois le juc) aufzubauen. Ihr könnt Materialspenden, Soli-Aktionen oder Infotouren organisieren. Ihr könnt diesen Aufruf verbreiten... Am schönsten wäre es natürlich, Ihr kommt einfach vorbei!

Eine Situation permanenter Besetzung schaffen: Wir wollen nicht warten, bis die juristischen Mittel , sich gegen die Enteignung zu wehren, ausgeschöpft sind, um handelnde AkteurInnen zu sein. Wir laden Euch ein, mit uns gemeinsam, aktiv die Verteidigung des Bahnhofs und die Verhinderung des Bahnbaus vorzubereiten! Trotz des momentanen legalen Status des Terrains, wollen wir dazu übergehen, la gare als einen Ort der permanenten Besetzung zu betrachten, der lediglich zur Zeit noch über eine starke juristische Verteidigung verfügt!

Der Bahnhof wird derzeit von einem offenen Kollektiv in Selbstverwaltung betrieben. Einmal pro Woche findet ein Treffen statt, bei dem über die Interessen rund um diesen Ort diskutiert und entschieden wird. Dieses Treffen ist offen für alle, die dort leben, das Gelände nutzen oder sich auf andere Weise mit dem Bahnhof verbunden fühlen.

Wir laden Euch ein, sich ab sofort vorübergehend oder dauerhaft am Bahnhof niederzulassen. Das Gelände bietet neben den 3 Hauptgebäuden viel Platz für Wohnwagen, Lastwagen, Hütten und Zeltmöglichkeiten. In den letzten Jahren wurde zudem viel Energie aufgewendet, den Platz gemütlicher zu gestalten und die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern. Sowie um die Infrastruktur aufzubauen, die es ermöglicht, eine größere Menge Menschen (auch im Winter) unterzubringen und zu versorgen.

Auch wenn wir den Bahnhof als einen wichtigen strategischen Ort im bevorstehenden Konflikt um den Bau des CIGÉO-Projekts sehen, sind wir in diesem Kampf nicht allein. In den letzten Jahren haben sich in der Gegend um Bure neue Kollektive, Aktivitäten und Orte gebildet, und die alten haben sich erneuert. Sie alle bilden zusammen eine Konstellation des Widerstands, unterstützen sich gegenseitig und geben der Bewegung die Kraft, die wir so dringend brauchen und auch in Zukunft brauchen werden.@

https://bureburebure.info
lagaredelumeville.noblogs.org

 

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