Ukraine Januar 2022: Die Regierung genehmigt eine Strategie für den Übergang zur einheimischen Uranversorgung Atomenergie-Autarkie und neue AKWs von aaaRed Das ukrainische Kabinett hat ein Programm gebilligt, das die Ukraine bis 2027 zur Selbstversorgung mit Uran führen soll. Die Atomenergie soll erheblich ausgebaut werden, und zwar über den Anteil von 54 % hinaus, den sie bereits heute an der Stromversorgung der Ukraine hat. "Der Hauptzweck dieses Konzepts besteht darin, die Voraussetzungen für eine Steigerung der Uranproduktion zu schaffen, um den Bedarf der ukrainischen AKWs vollständig zu decken und die Energieautarkie der Ukraine zu erhöhen", sagte Energieminister Herman Haluschtschenko. Die Regierung genehmigte eine 5-Jahres-Strategie für die Entwicklung der Uranindustrie. Geplant ist , eigene Uranlagerstätten sowie Kapazitäten für deren Gewinnung und Verarbeitung zu erschließen.
Das staatliches Unternehmen VostGOK (Östliches Minen und Prozess-Kombinat) ist das einzige Unternehmen im Land, das sich mit der Gewinnung von Uranerz und seiner teilweisen Verarbeitung beschäftigt. Seine Zentrale befindet sich in der Stadt Schowti Wody im nördlichen Krywbass befindet. Das zu 100 % staatliche Unternehmen wurde 1951 gegründet und untersteht dem Ministerium für Energie und Kohleindustrie der Ukraine. Obwohl die Produktion in den Jahren 2020 und 2021 zurückging, hat das ukrainische Uranbergbauunternehmen VostGOK in der Vergangenheit bis zu 830 Tonnen Uran (tU) pro Jahr gefördert, was nach Angaben der World Nuclear Association etwa 30 % des Bedarfs des Landes entspricht. Das Unternehmen ist in der Lage, etwa 40 % des Uranbedarfs der ukrainischen AKWs zu decken. Die restlichen 60 % sowie Dienstleistungen für die Anreicherung und Herstellung von Brennelementen für AKWs kauft die Ukraine im Ausland ein, inkl. in Russland. Das Unternehmen VostGOK besitzt 3 Uran-Minen:
Mehrere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Uranproduktion sind vorgesehen. Erstens soll der Betrieb der Smolinskaja-Mine bis 2023 und der Ingulskaja-Mine bis 2028 sichergestellt werden. Diese verfügen nach Angaben der World Nuclear Association über Ressourcen von rund 66.000 tU bzw. 5000 tU. Im Jahr 2023 wird der Beginn der Stilllegung der Mine Smolinskaya erwartet, im Jahr 2028 - Ingulskaya. Diesen Minen gehen die Vorräte aus. Als nächstes würden zwischen 2023 und 2025 neue Produktionsanlagen in Nowokonstantinowskoje und Aprelskoje entwickelt und 2026 in Betrieb genommen, so das Ministerium. Die Pilotproduktion in Nowokonstantinowskoje fand 2011 statt, doch wurde das Bergwerk nie vollständig in Betrieb genommen. Um die Ausweitung des Bergbaus zu unterstützen, wird die Ukraine die hydrometallurgischen Anlagen und die Schwefelsäureanlage im Stepnoje Bergbau- und Aufbereitungskombinat, wo Uran aus dem Erz gewonnen wird, modernisieren. Die Pläne der Ukraine zu einer autarken Versorgung umfassen auch die Rohstoffe, die für die Herstellung der Brennelemente in den ukrainischen Atomreaktoren benötigt werden. Die einheimische Produktion von Zirkoniumdioxid soll auf 320 Tonnen pro Jahr gesteigert werden, so das Ministerium. Die Zusammenarbeit wird so organisiert, dass ukrainisches Zirkonium für die Herstellung der Metallhüllen der Brennelemente verwendet wird, die die Ukraine kauft. Über einen Zeitraum von 5 Jahren werden dafür Ausgaben in Höhe von etwa 9,092 Mrd. UAH (mehr als 333 Mio. USD) erforderlich sein.Davon stammen etwa 8 Mrd. UAH (295 Mio. USD) aus dem Staatshaushalt.
Etwa 15 große Reaktoren russischer Bauart versorgen die Ukraine mit etwa 54 % ihres Stroms. In den letzten Monaten hat die Regierung des Landes ein Neubauprogramm in Zusammenarbeit mit den USA und dem Reaktorhersteller Westinghouse angekündigt. Das Reaktordesign AP1000 soll zunächst im AKW Chmelnizkij eingesetzt werden, vier weitere Blöcke sollen in anderen bestehenden AKWs folgen. Die Ukraine hat auch über den Einsatz der VOYGR-Kleinreaktoren von NuScale und die damit verbundenen Genehmigungsverfahren diskutiert.@
Quellen: |
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anti-atom-aktuell.de |