Nr. 292    Erscheinungtermin: 06.04.2021
10 Jahre Fukushima

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76 Seiten
April 2021
Preis: 4,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Das Datum "11. März" im Kalender ist Anlass, sich erneut Bilder anzuschauen - Aufnahmen, die vor zehn Jahren gemacht wurden von unglaublicher Zerstörung. Viele haben sicher noch die Videosequenz in Erinnerung, auf der gewaltige Explosionen vor den Augen der Welt die Atomreaktoren in Fukushima Dai-ichi sprengten.

    Wer die Fotos von damals mit dem heillosen Durcheinander, dem Schutt und den Trümmern vergleicht mit aktuellen Bildern, lässt sich von dem Eindruck möglicherweise täuschen. Als sollte es so sein, stehen heutzutage sauber in Reih und Glied ausgerichtet die Behälter mit dem aufgefangenen Kühlwasser; die kilometerlang aufgeschichteten Halden von Bigpacks mit kontaminierter Erde zeugen von der Ingenieurskunst, dem Desaster einen aufgeräumten Anschein zu geben. Drei der Ruinen sind bereits fast fertig eingehaust; auch beim explodierten Reaktor 1 lässt das Gerüst schon erahnen, dass irgendwann ein Sicht- und Wetterschutz die Havarie einhüllen wird.

    Dass unter diesen Fassadeplatten keineswegs alles in Ordnung ist, davon vermitteln die sachkundigen Beschreibungen auf den Seiten des Titelthemas einen lebhaften Eindruck. Um Fassade geht es auch bei dem Prestigeprojekt "olympische Spiele". Die japanische Regierung will auf Teufel komm raus den schönen Schein von gelingendem Wiederaufbau. Der übertüncht nur mühsam die realen Folgen für die Gesellschaft.

    Den zehnten Jahrestag vom Beginn der anhaltenden Katastrophe haben Initiativen in zahlreichen Orten genutzt, um ihre Solidarität mit den betroffenen Menschen zum Ausdruck zu bringen. Und überall war dieser Akt des Mitempfindens und der Unterstützung verbunden mit der dringenden Forderung, endlich die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

    In den Rubriken "Internationales", "Standorte" und "Müll" greifen wir den roten Faden auf. In ihren Beiträgen gehen die Autor*innen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven der Frage nach, die Axel Mayer stellt: "was haben wir daraus gelernt?" Dass Atomkraft kein Klimaretter ist, und warum die "neue Generation" von Reaktoren nichts besser und alles schlechter macht, ist ein Punkt, auf den hier besonders hingewiesen werden soll.

    Und ja: einen Hinweis verdienen auch die Artikel zu Neckarwestheim, zur Asse, zum Schacht Konrad, zur Endlagersuche, zu Bure, zu Grönland, zur Navajo-Reservation, zur Ostsee, ...

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