Hochradioaktiver Atommüll aus Sellafield über eine Woche durch Europa unterwegs CASTOR-Transport am AKW Biblis angekommen PM Bündnis Castor stoppen 4.11.20 Am Vormittag des 4.11. um 9:36 Uhr hat der CASTOR-Transport aus Sellafield das Zwischenlager am AKW Biblis im hessischen Landkreis Bergstraße erreicht. Einsatzleitung und Transportfirma hatten sich erwartungsgemäß den Schutz der Dunkelheit ausgesucht, um den Atomtransport weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt abzuwickeln. Das Bündnis Castor stoppen kritisiert scharf, das bereits bei der Ausfahrt des Zuges aus dem Nordenhamer Hafen am Bahnhof keinerlei Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung unternommen wurde. Es wurde berichtet, dass Minderjährige auf Fahrrädern in nur 15 Metern Entfernung vom CASTOR-Transport spielen durften. Auch waren zahlreiche Menschen in Bahnhöfen von der Strahlung betroffen, die aus den Behältern kommt. Der Hauptbahnhof in Bremen zum Beispiel wurde vor der Durchfahrt am Abend nicht geräumt. Die von Bundesinnenminister Seehofer georderten 11.000 Polizeikräfte werden alleinig zum sog. Schutz des Transports eingesetzt. Schon die Geisterfahrt des Atomfrachters „Pacific Grebe“ ohne Kollisionswarnsystem AIS hat gezeigt, dass die Sicherheit Unbeteiligter keinen hohen Stellenwert bei Atomtransporten einnimmt.
Gegen den Transport und somit auch die verfehlte Atompolitik der Bundesregierung haben bundesweit an vielen verschiedenen Orten Atomkraftgegner*innen demonstriert. Die Proteste gegen den Atommülltransport zum Zwischenlager Biblis haben bereits im Frühjahr 2020 begonnen. Besonders ein bundesweiter Aktionstag war sehr wirkungsvoll. Dann kam Corona - und kurz vor dem geplanten Transport Ende März / Anfang April wurde der Termin von Innenminster Horst Seehofer wegen der hohen Ansteckungsgefahr durch Corona abgesagt. Im September wurde bekannt, dass die Vorbereitungen für einen erneuten Transportversuch noch 2020 laufen. Der BUND Hessen strengte eine Klage gegen die Einlagerung in Biblis an und verwies auf zahlreiche Sicherheitmängel, die Klage wurde aber abgewiesen. Wegen der im Herbst steigenden Corona-Zahlen forderten Teile der Politik als auch die Gewerkschaften der Polizei die erneute Absage des Atommülltransports. Doch die Bundesregierung war dagegen und verwies auf umfangreiche Hygienekonzepte.
in Zeiten von Corona: Sich verantwortungsvoll organisieren gegen die organisierte Verantwortungslosigkeit Nachdem das Transportschiff „Pacific Grebe“ dann Ende Oktober in England abgelegt hatte, formierte sich in Deutschland der Protest. In Bremen am Hauptbahnhof seilten sich Aktivist*innen von Robin Wood ab. Auch aus anderen Städten wurde von Versammlungen berichtet, unter anderem in Nordenham, Hude, Oldenburg, Münster, Köln, Bremen, Stadthagen, Hannover, Göttingen und am Ziel in Biblis. In Nordenham, Bremen und Oldenburg richteten Aktivist*innen eine Mahnwache ein. Während der Zugfahrt durch Deutschland, die von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet wurde, fanden sich zahlreiche Menschen auf den Bahnhöfen ein und zeigten ihren Protest gegen den durchfahrenden Castortransport. In Biblis empfingen Atomkraftgegner*innen den Castor mit einer Mahnwache. Kurz vor der Ankunft gelang eine Schienenblockade auf dem Stichgleis zum AKW.
Geheimhaltung Alle Details zum Transportablauf unterliegen offiziell der absoluten Geheimhaltung. Gäbe es unsere Aktivität nicht, würde im Vorfeld kaum jemand erfahren, wo der Castor rollen könnte, was dagegen spricht oder wer von dem Transport betroffen sein könnte. Erst ein massives Polizeiaufgebot vor der Haustür würde darauf aufmerksam machen, oder die Berichterstattung der Presse am nächsten Tag. Deshalb bringen wir Licht in das Dunkel der atomaren Drecks-Geschäfte. Um Aufmersamkeit für die Thematik zu erlangen und um betroffene Menschen über die Gefahren aufzuklären.
wir kommen wieder – keine Frage!
Alle zusammen für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen! www.castor-stoppen.de |
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