aaa-uftakt
Ein langes Menschenleben weit liegt es zurück: vor 75 Jahren, am 6. August
und am 9. August 1945, wurden auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki
Atombomben abgeworfen. 65.000 Menschen verdampften und verbrannten auf der Stelle,
bis zum Ende des Jahres starben mehr als 200.000.
Für uns anti-Atom-Bewegte, die wir uns auch mit so gegenwärtigen Dingen wie Rissen in den
Dampferzeugern von Atomreaktoren, mit der Abwehr von Billiglösungen beim Rückbau von AKWs
oder der verschleppten Bergung des eingepökelten Atommülls in der Asse auseinandersetzen
müssen, bleiben diese Daten aus der Vergangenheit wichtige Orientierungspunkte:
die militärische und die "zivile" Nutzung der Atomkraft sind untrennbar miteinander verbunden.
Und ebenso gehört zum Kampf für eine Welt, in der Atomanlagen nicht mehr möglich sind,
das Engagement gegen Krieg und Militär unverzichtbar dazu. Damit befasst sich der
Themenschwerpunkt dieser Ausgabe.
Mit Blick auf den Erreger von CoVid 19 hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen den Satz
geprägt: "Das Virus offenbart die Verrücktheit des Krieges." Wenigstens in Zeiten der Pandemie,
so lautete sein Appell, sollten die Waffen an allen Enden der Welt ruhen. Das klingt gut. Solange
sich aber an den zerstörerischen Verhältnissen nichts ändert, die geprägt sind von Konkurrenz,
Wachstum und Profit, muss er folgenlos verhallen.
Das Gegenteil ist zu beobachten: obwohl die Corona-Krise die Folgen dieser Art zu leben und zu
wirtschaften deutlich vor Auge führt, wird in ihrem Schatten alles daran gesetzt, dass im Grunde
alles so verkehrt bleibt wie es ist: die Wirtschaft wird angekurbelt und die eigene Position
mit militärischer Macht in bislang ungekanntem Maße abgesichert.
Die Beiträge in diesem Heft spüren diesen Zusammenhängen nach –
verbunden mit der Hoffnung, dass sich mit dem Lesen
Möglichkeiten auftun für einen
grundlegenden Wandel.
ciaaao
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