Japan: Wiederhochfahren von Reaktor Ikata3

Untersagt

Der Reaktor Ikata3 dürfe wegen drohender Erdbeben und Vulkanausbrüche nicht wieder ans Netz gehen, entschied das Oberste Gericht in Hiroshima am 17. Januar. Es hob damit die Entscheidung einer niedrigeren Instanz auf, die grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme gegeben hatte.

Das AKW Itaka mit 3 Reaktoren ist das einzige auf der Insel Shikoku . Es gehört und wird von der Shikoku Electric Power Company betrieben. Das AKW wurde zusammen mit allen anderen AKWs in Japan nach der Atomkatastrophe von Fukushima Daiichi stillgelegt. Block 3 wurde am 12. August 2016 mit MOX-Brennelemnten reaktiviert und versorgte das Netz drei Tage später wieder mit Strom. Am 13. Dezember 2017 erließ das Oberste Gericht in Hiroshima eine einstweilige Verfügung, um den Betrieb des Ikata 3-Reaktors bis September 2018 einzustellen.

Der Reaktor war seit Ende Dezember 2019 wegen regelmäßiger Wartungsarbeiten geschlossen und sollte voraussichtlich innerhalb weniger Monate wieder in Betrieb gehen.

Das Oberste Gericht von Hiroshima hob nun eine Entscheidung des Untergerichts auf und ordnete Shikoku Electric Power Co. an, seinen einzigen betriebsfähigen Atomreaktor in der Präfektur Ehime auszusetzen - wegen erhöhter Gefahr für Schäden im Falle eines Erdbebens.

Nicht nur die Anwohner*innen, sondern auch unabhängige Experten standen der Wiederinbetriebnahme des AKWs Ikata, bei ohnehin fehlender Notwendigkeit, sehr kritisch gegenüber. Gewarnt wird vor allem, auch in Anbetracht der Erdbebenserie von Kumamoto, die sich im April 2016 ereignete. Am AKW Ikata besteht nämlich ebenfalls eine erhöhte Gefahr für Schäden im Falle eines Erdbebens. Denn parallel zur Landzunge, auf der sich das AKW befindet verläuft die mittlere tektonische Linie. Das ist eine sehr stark ausgeprägte seismisch aktive geologische Verwerfung, die über eine Länge von mehr als 1000 km nördlich von Tokyo quer durch Shikoku, vorbei am AKW Ikata und durch Kyushu verläuft. Hinzu kommen noch viele kleinere zum Teil seismisch aktive Verwerfungen, die AKW-nah verlaufen. Diese Konstellation kann dazu führen, dass Erdbeben heftiger ausfallen, womit sich die Wahrscheinlichkeit, dass das AKW schwer beschädigt wird, deutlich erhöht.

Zudem liegt das AKW Ikata am Anfang der Landzunge, was im Falle einer radiologischen Notfallsituation die Evakuierung der etwa 5000 Einwohner der dahinterliegenden Ortschaften über den Landweg unmöglich machen würde. Die radioaktive Wolke würde wegen der Lage des AKWs in jedem Fall große Landabschnitte treffen; entweder Shikoku, Kyushu oder die Hauptinsel Honshu.

    Die Stadt Ikata

Die Stadt Ikata (10600 Einwohner) in der Präfektur Ehime, die sich auf der kleinsten der vier Hauptinseln, nämlich Shikoku befindet, liegt zum Teil auf einer 20 km langen Landzunge, die in Richtung Kyushu zeigt.

Dem örtlichen AKW zum Trotz setzt man in Ikata auf erneuerbare Energien. Die Windkraft wird seit 2002 stark ausgebaut. Ikata liegt in einer bergischen Landschaft, die sich durch eine sehr schöne Natur auszeichnet.

Einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Ikata ist die Fischerei und der Anbau von Orangen, sowie weiterer Zitrusfrüchte, die in dem dortigen Klima sehr gut gedeihen.

Genauso wie das restliche Japan, ist Ikata durch aus in der Lage komplett auf das AKW zu verzichten. Der Weiterbetrieb erfolgt nur aus Profitgründen mit Unterstützung der atomfreundlichen Regierung .@

Quelle:
http://www.antiatom-fuku.de

 

- zurück




      anti-atom-aktuell.de