Kirgisistan:

Umweltgefahr durch Altlasten des Uranabbaus

von aaaRed

In der Bergwelt Kirgisiens ist auch das für die Atomwaffenindustrie und die Energiegewinnung so heiß begehrte Uran zu finden. Im Moment sind es 5 Gebiete (Abb. 5), für die Lizenzen zur Uran-Prospektion vergeben wurden.

Aber bereits von 1945 bis 1968 wurde in der südkirgisischen Ortschaft Mailii Su, ca. 50km östlich der Grenze zu Usbekistan, Uranerz abgebaut und aufbereitet. Zum Rohstoff aus den lokalen Lagerstätten wurden auch Erze aus der ehemaligen DDR, der ehemaligen Tschechoslowakei, aus Bulgarien und China importiert und weiter verarbeitet. Nach der Schließung dieser Betriebe blieben 2 radioaktiv hoch verstrahlte Uranerzmühlen (Abb. 6), 8 radioaktiv belastete Erzhalden und 23 Sickerteiche mit darin deponierten, 2,3 Mill. t schwach radioaktiven Erzaufbereitungsrückständen zurück. Letztere wurden zwar ehemals mit Schutt und Lehm zur Abdichtung bedeckt, durch niederschlagsbedingte Rutschungen, Überschwemmungen und kaputte Abflusssysteme steigt aber die Gefahr einer Kontaminierung der nahen Flusssysteme und des Trinkwassers. Zudem gibt es auf dem verwaisten Gelände keine Zutrittsbeschränkung und große Bereiche werden als Weiden für die Viehwirtschaft genützt.

Nach Angaben des Ministeriums für Krisensituationen der Kirgisischen Republik verfügt Kirgisistan über 35 Uran-Absetzbecken und 25 Standorte mit Uran-Abraumhalden. Viele von ihnen enthalten giftige Rückstände. Die Möglichkeit seismischer Instabilität, wie z.B. Erdrutsche, die diese Rückstände verteilen, stellt das größte Risiko für die Umwelt dar, sagte Asel Seitkazieva, stellvertretender Direktor im Ministerium.

Die Uranstandorte Mailuuu-Suuu (siehe 1 auf der Karte) und den Uranstandort Min-Kush (siehe 2 auf der Karte) als grösste Abbaugebiete werden als vorrangig betrachtet für die Sanierung.

Trotz der grossen Probleme im Umgang mit den Folgen des Uranabbaus aus Sowjetzeiten gibt eine ganze Reihe von neuen Uranabauprojekten und Erkundungen und Kirgisistan hat dafür entsprechende Lizenzen vergeben.

Beispiele:
US-based IMC Invest Inc ist aktiv an der Uranlagerstätte in Kamushanovskoye 48 km nördlich von der Hauptstadt Bishkek.
Central Asia Mining Co hat die Lizenz zum Urangewinnung aus Abbruchhalden in Kara Balta.
Monaro Mining NL aus Australien hat acht Erkundungslizenzen für Uran.

Quelle:
www.zobodat.at
www.iaea.org
www.world-nuclear.org

 

- zurück




      anti-atom-aktuell.de