Südafrika:
inmitten des Biosphärenreservats
"Kruger to Canyon":


Phalaborwa Mine

Es gab ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Beziehungen zwischen Europa und Afrika. Es heisst Kolonialismus/Imperialismus. Die koloniale Ausbeutung mir ihren verheerenden Folgen für Umwelt und Menschen in Afrika hat sich bis heute in postkolonialen Strukturen fortgesetzt.

    Phalaborwa Mine in Südafrika

Laut ESA-Bericht von 2000 bezieht die EU etwa 18% ihres Urans aus Gabun/Niger und etwa 11% aus Namibia/Südafrika.

Auch in Südafrika läuft die Uranförderung nicht ohne Menschenrechtsverletzungen und Gefährdunbg von Mensch und Natur durch radioaktiven Müll ab. Die Abraumhalden sind radioaktiv, der Staub der nicht renaturierten Halden verteilt die Radioaktivität genauso wie das Regenwasser, welches den Schlamm in die nahegelegenen Flüsse spült, aus denen die Menschen und Tiere ihr Trinkwasser beziehen.

In der Phalaborwa-Mine, die seit 2001 im von der UNESCO geschaffenen Biosphärenreservat "Kruger to Canyon" liegt, werden Kupfer und Uran abgebaut.

Einst war es ein Hügel, genannt Loole Kop, heute befindet sich dort eine der bedeutendsten Minen Südafrikas. Das geologische Alter reicht 2 Milliarden Jahre zurück, die menschlichen Aktivitäten gerade mal hochgerechnet 3000. Es wurde seit jeher mit Kupfer gehandelt, wofür Palabora nebst Apatit steht, dies auch heute noch. 1934 begann man Apatit abzubauen. Apatit ist, wie wir wissen, der Phosphatlieferant für die Düngemittelindustrie und einer von drei wachstumsbestimmenden Faktoren im Pflanzenbau. Weil Palabora für die damalige Zeit so abgelegen war, wurde der Abbau jedoch wieder eingestellt.

Erst mit der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens der Giganten Rio Tinto Zinc und Newmont Mining unter Gründung der Palabora Minen Gesellschaft, startete 1956 eines der grössten Tagebau Minen der Welt. Die dortigen "Townships" sind von radioaktiven Yellow-Cake-Hügeln umgeben.

Kinder und Erwachsene klettern ungeschützt und unwissend darauf herum und setzen sich dadurch einer stark gesundheitsgefährdenden radioaktiven Strahlung aus. Der Regen spült den atomverseuchten Dreck in die Flüsse, von denen Menschen, Tiere und Pflanzen leben. Die häufigsten Krankheiten, die dadurch in der Bevölkerung aufkommen sind Tuberkulose, Kehlkopf-, Augen-, Knochen- und Nierenerkrankungen sowie verschiedene Krebsarten.

Problematisch ist, dass die Uranmine Haupt-Arbeitgeber der Region ist und die Bevölkerung somit in ihrem Einkommen von der Mine abhängig ist. Die Politik der Palabora verfährt nach dem Prinzip "Teile und herrsche": In den Townships hat sie beispielsweise ein großes Krankenhaus ausschließlich für Minenarbeiter und deren Angehörige errichtet. Die Ärzte geben allerdings keine Informationen über die Erkrankungen der Patienten an die Öffentlichkeit.

Seit kurzem steht Südafrika vor einer weiteren atomaren Gefährdung, dem "nuclear Highway". In den nächsten zehn Jahren sollen 80 Schiffe mit Ladungen von Plutonium und Uranbrennstoff von Europa über das Kap der Guten Hoffnung nach Japan fahren. Die Tatsache, dass ein Schiff der BNF (British Nuclear Fuels) 1999 gefälschte Sicherheitspapiere enthielt, dient dabei nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme. An Bord war genug Plutonium für 60 Atombomben. @

Quelle
www.gesichter-afrikas.de

 

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