aaa-uftakt
War es reiner Zufall oder clever gedachtes Greenwashing? "Gesunde Wärme für Budweis" oder "Die Wärme aus Temelín ist gesünder" lauteten die Überschriften über Artikeln aus dem Nachbarland Tschechien.
In der Bundesrepublik Deutschland hat eine Kommission ein halbes Jahr lang darüber verhandelt, wie es weitergehen soll mit dem Abbau und der Verbrennung von Braunkohle; der Abschlussbericht des Gremiums fand Ende Januar in der Presse große Beachtung. Berichtet wurde über den ‚Kohle-Kompromiss‘ oder gar einen 'historischen Ausstiegsbeschluss'.
Die Nachrichten über den ‚Einstieg in den Ausstieg aus der Kohle‘ waren gerade wieder aus den Schlagzeilen heraus, da ging es in besagter Meldung darum, dass das Fernwärmewerk der Stadt Budweis die Energie zukünftig nicht mehr aus der Verbrennung von dreckiger Braunkohle beziehen will. Stattdessen soll das Atomkraftwerk Temelín demnächst die Wärme liefern. Die Luft wird dann besser sein, dem Klima bleiben Millionen Tonnen Co2 erspart, und die Stadtwerke müssen nicht mehr die teuren Emmissionszertifikate bezahlen. Ganz tolle Wurst, oder?
In unserem Titelthema lassen wir Menschen zu Wort kommen, die finden, dass die Kommission zwar die Interessen von allen möglichen bedient hat, aber genau das nicht beschlossen hat, was notwendig wäre, um dem Ziel von Klimagerechtigkeit näher zu kommen. Vermutlich lassen sich in nächster Zeit häufig ähnlich gelagerte Beispiele wie das aus Budweis in den Medien finden. Deshalb stellen wir Beiträge an den Anfang, die noch einmal die Argumente zusammenfassen, weshalb uns die Nutzung der Atomkraft nicht vor dem Kippen des Klimas bewahrt.
Im Gegenteil: Wie verheerend sie sich auswirkt, das zeigen nicht nur die Darstellungen in dieser Ausgabe über die Folgen des Uranabbaus in Südafrika oder die Ewigkeitsprobleme mit dem Müll. In diesen Tagen jährt sich zum achten Mal der Beginn der Reaktorkatastrophe in Fukushima.
Auch daran wollen wir erinnern.
ciaaao
zurück