aaa-uftakt
Menschen, die sich mit antiAtom-Angelegenheiten befassen, – und das sind
selbstredend immer auch Fragen nach der Bereitstellung und Verwendung von
Energie im Allgemeinen – erlebten in den vergangenen Wochen und Tage wieder
einmal einen der Gipfelpunkte sozialer Bewegung.
Nur mit unglaublich zähem und ausdauerndem Beharrungsvermögen hatten die
Bewohner*innen des Hambacher Forsts der Räumung durch die Polizei nachgegeben; quasi in letzter Minute erzielte der Widerstand mit dem gleichzeitigen Spiel auf
der juristischen Klaviatur den vorläufigen Stop eines energiepolitischen Amoklaufs.
Unsere Rubrik ‚Bewegung‘ beleuchtet die verschiedenen Facetten dieser Ereignisse.
(Dass es nicht der bewundernswerte Einsatz tausender Menschen war, durch die die
kleine Atempause zustande kam, sondern der formal-juristische Umgang mit einer
möglicherweise schützenswerten Fledermauspopulation, soll hier nur eine kleine
Anmerkung zur absurden Seite des Geschehens sein.)
Der Wald wird erst mal nicht gerodet – die Emmissionen gehen weiter. Die Überproduktion setzt sich fort, und weiterhin frisst sie ihre Grundlagen auf. Die Konkurrenz
darum verschärft sich. Das selbstverständliche Recht aller, sich frei auf dieser Erde
bewegen zu können, wird immer heftiger bestritten und beschnitten. Der Kapitalismus lässt eine nächste große Krise schon um die Ecke schauen, und gleichzeitig
grassiert die politisch organisierte Ignoranz, die darauf besteht, dass alles so
weitergeht.
Mit unserem Titelthema ‚Herausforderung und Perspektive‘ lassen wir in dieser
Ausgabe Menschen zu Wort kommen, die sich – auf ganz verschiedenen Ebenen –
mit der Frage auseinandersetzen, was in dieser Lage die Aufgabe sozialer Bewegung
sein kann. Wir hoffen, dass sich darin Anstöße finden
lassen für die lange Zeit der Talebene, die sich nach den
Momenten der Gipfelpunkte unweigerlich anschließt.
ciaaao
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