Nr. 260-261    Erscheinungtermin: 18.10.2016
Castor 2.017
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80 Seiten
Oktober 2016
Preis: 6,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Es ist so etwas wie die Spitze eines Eisbergs, der sichtbar wird, wenn ein Castor-Transport unterwegs ist: bewegt werden dann Brennelemente aus Atomkraftwerken – die Stoffe also, die Hitze produziert haben (und das immer noch tun), und die in eine unaufhaltsame Kettenreaktion mit katastrophalen Folgen geraten, wenn sie nicht durch ein ausgeklügeltes System davon abgehalten werden. Von einem Ort, an dem sie unmöglich bleiben können, weil die von ihnen ausgehenden Gefahren zu groß sind, werden sie an einen anderen Platz gebracht, wo von ihnen ebenfalls ein nicht zu ertragendes Risiko ausgeht.

    Der Vorgang holt ins Bewusstsein, dass es eine Lösung für dieses Problem nicht gibt. Was da konkret durch die Gegend fährt, ist auch ein Stellvertreter für all die Tausende von Brennelementen, für all die Millionen Fässer mit Atommüll, für die das selbe gilt. Wo sie sind, können sie nicht bleiben, und es gibt keinen Ort, wo sie sicher hin können.

    Diejenigen, die dieses Dilemma zu verantworten haben, tun in den letzten Jahren viel dafür, dass die Öffentlichkeit nicht gar zu oft mit der Nase darauf gestoßen wird, wie es zum Beispiel mit dem Widerstand gegen die Transporte ins Wendland gelungen ist. Aus diesem Grund haben sie die Verschieberei nach Gorleben auch für unbestimmte Zeit ausgesetzt.

    Ganz verzichten können sie allerdings nicht darauf, dass Castorbehälter bewegt werden. Ab dem kommenden Jahr ist mit einer Reihe von Transporten zu rechnen. Davon berichten wir in dieser Ausgabe, (und natürlich auch von dem gesamten Eisberg, der durch diese Spitze angezeigt wird). Der erste davon wird voraussichtlich der Versuch sein, die Brennelemente aus dem Atomkraftwerk Obrigheim nach Neckarwestheim zu schaffen.

    Nach den Plänen der Betreiber soll dieser Transport auf dem Neckar, also auf dem Wasser stattfinden. Für die anti-Atom-Bewegung stellt dieser Umstand eine Herausforderung dar, die neu ist. Gemeinsam mit den FreundInnen in der Neckarregion sind wir der Meinung: diese Herausforderung sollten wir annehmen! In diesem Zusammenhang ist uns eingefallen, dass „Castor“ nicht nur die Abkürzung für cask for storage and transport of radioactive material ist, sondern auch das lateinische Wort für Biber - diesen sympathischen kleinen Wasserbewohner, der Bäume umlegt und Dämme errichtet.

    ciaaao


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