Nr. 248    Erscheinungtermin: 30.03.2015
Fukushima - Leben im Ausnahmezustand

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52 Seiten
März 2015
Preis: 3,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Ein Rucken in der Erdkruste hat Wellen über den Ozean geschickt, und die benachbarte Zivilisation war darauf nicht eingestellt.
    Fukushima 2011.

    Eigentlich sind Container dafür gemacht, Dinge darin vorübergehend zu verstauen. Auf der japanischen Hauptinsel Honshu dienen sie auch einem anderen Zweck:
    tausendfach sind sie zu Behelfswohnungen geworden. Menschen, die wegen Strahlenbelastung ihre gewohnte Umgebung verlassen mussten, sind darin untergebracht.

    Gebäude, Straßen, Felder, Wiesen, Wälder - alles, was unter dem Himmel ist und worauf es regnet, muss gereinigt, dekontaminiert werden. Mit Besen und Harken, Dampfstrahlern, Baggern, immer wieder. Was bei diesem Großreinemachen anfällt, kommt in große Plastiksäcke. Zu Hunderttausenden müssen die einen Platz finden. Übereinandergepackt füllen sie Lichtungen im Wald, bedecken sie hektarweise Felder. Wo früher Lebensmittel angebaut wurden, stapeln sich jetzt big packs.

    Das sind nur zwei Ausschnitte eines Ausnahmezustands, der nun bereits seit vier Jahren andauert. Sie kennzeichnen regierungsamtliches Bemühen, Normalität herbeizuführen. Zum vierten Jahrestag des Beginns dieser fortgesetzten Havarie können wir mit unserem neuen Heft allenfalls skizzieren, welche Lebenswirklichkeit den Betroffenen aufgenötigt wird. Was eine strahlende Umwelt bedeutet, dieser Realität können wir uns nur nähern.

    Genau dies versucht die anti-Atom-Bewegung: Anfang des Monats haben überall in Deutschland Gruppen ihre Solidarität mit den Menschen in Japan zum Ausdruck gebracht. "Wir gedenken der Opfer. Aber wir nehmen auch die Täter in den Blick" hieß es auf einer der vielen Veranstaltungen. Dieses Motto übernehmen wir gerne.

    ciaaao


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