Nr. 238-239    Erscheinungtermin: 03.02.2014
Bewegung geräuscharm abservieren

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76 Seiten
Februar 2013
Preis: 5,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Der Ausstieg ist gemacht. Die Energiewende ist demnächst in festen Händen. Die Frage nach den strahlenden Hinterlassenschaften ist zwar nicht geklärt, aber sie wird bearbeitet. Eigentlich ist alles prima. Die Bewegung hat ihren Dienst getan, und im Nachhinein gesehen war ja auch nicht schlecht, dass es sie gab. Um ein Bild zu bemühen: das Essen war gut und reichlich. Jetzt kann das Geschirr weg. Aber ohne viel Geklapper bitte!

    Nach dem "schleichenden Gift des inszenierten Endes für das Atomzeitalter" fragte die antiAtom-Konferenz in Hamburg: hat sich an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die antiAtom-Bewegung etwas geändert? Eigentlich nicht, lauteten die Antworten. Der Ausstieg ist keiner. Eine Energiewende, die in unseren Augen den Namen verdient, gibt es nicht. Stattdessen droht eine Restauration der alten Strukturen. Und was das strahlende Erbe angeht, müssen wir feststellen, dass uns zentrale Begriffe aus der Hand genommen und gegen uns gedreht werden sollen. Mit einemmal wird verbuddelt aus Verantwortung, und das auch noch im Konsens - zum Haareraufen ist das.

    So gesehen hatten die statements der Auftaktdiskussion Recht. Eigentlich hat sich nichts geändert. Eigentlich. Auffällig ist nur, dass sich alle ziemlich anstrengen müssen, genau dies zu verkünden. Wenn sich auch weder an den Problemen etwas geändert hat noch an den Bemühungen, den Finger hier oder da in die Wunde zu legen - die öffentliche Wahrnehmung davon ist eine andere. Der Wind bläst nicht von hinten, sondern ins Gesicht.

    Unser Themenschwerpunkt widmet sich den trüben Aussichten auf eine Energiewende nach dem Personalwechsel in Berlin. Nicht nur die Reha-Maßnahmen für die atomar-fossilen Ungeheuer zu Lasten der Betreiber_innen erneuerbarer Energie werden beleuchtet; ippnw hat sich sehr genau angeschaut, in welche Richtung die Koalitionsvereinbarungen weisen. Auf die Folgen für Menschen in prekärer Situation macht FelS mit einer Kampagne gegen Prepaid-Zähler aufmerksam, die hoffentlich in Gang kommt.

    Ein Kritik-Papier nach der Konferenz fragte nach dem Zustand der Bewegung. Mit der "Bilanz einer fetischisierten Form" ist uns eine Antwort darauf begegnet, von der wir hoffen, dass sie nicht zur Gänze Recht hat.

    ciaaao


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