Nr. 237    Erscheinungtermin: 03.10.2013
2 Stühle bleiben leer?

Detailansicht aaa Nr. 237 - zwei Stülhle bleiben leer, Foto: Björn Kendelbach
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56 Seiten
Oktober 2013
Preis: 3,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Um ein Haar gäbe es sie bereits: die Kommission zur Festlegung eines Standorts für die dauerhafte Verwahrung hitzeentwickelnder, hochgiftiger und tödlich radioaktiver Gefahrstoffe. Die Tatsache, dass es keinen Ort geben kann, der die dafür erforderliche Gewähr bietet, hat über Jahrzehnte Hunderttausende von Menschen dazu gebracht, sich in Bewegung zu setzen und sich gegen Atomanlagen zu engagieren.

    So. Und nun ist also ein Gesetz gemacht, nach dem ein solcher Ort trotz alledem gefunden zu werden hat; und demnächst gibt es den kleinen unfeinen Club namens Kommission, in dem die Bedingungen dafür verhandelt werden. Da konnten wir und viele andere dagegen argumentieren wie wir wollten: Gesetz und Kommission sind beschlossene Sache.

    Sich an solch einem widersinnigen Unterfangen zu beteiligen ist - logisch betrachtet - ein Unding. Aus diesem guten Grund lehnen es viele Menschen ab, dass jemand aus der antiAtom-Bewegung Mitglied dieser Kommission wird. Gemeinsam wurde die „Politik der leeren Stühle“ entwickelt. Aber was ist, wenn irgend jemand - aus welchen Motiven auch immer - diese Strategie unterläuft? Was nützt ein Streik, wenn es Streikbrecher gibt, die die zugedachte Aufgabe erledigen?

    Leute von .ausgestrahlt haben mit einer vielfach versandten „Bitte um Rat“ Überlegungen zu diesem Dilemma auf Papier gebracht und damit eine Auseinandersetzung angestoßen, wie sie unter antiAtom-Bewegten in dieser Ernsthaftigkeit seit Jahren nicht zu beobachten war. Als aaa-Redaktion finden wir es wichtig, die Kontroverse bis zum jetzigen Punkt nachzuzeichnen - zu Ende ist sie nicht. (Wir finden: eine Teilnahme kommt nicht in Frage. Was findest Du?)

    Viel entscheidender allerdings scheinen uns - jenseits der Frage, ob zwei Leute sich an einen Kommissionstisch setzen oder nicht - Phantasien dazu, was hunderttausende Andere in den kommenden Jahren dagegen unternehmen, dass geologische Formationen zum „sicheren Ort“, zum „Endlager“ zurechtgebogen werden.

    ciaaao


     
    ps: die Organisatorinnen der Herbstkonferenz hatten gewünscht, Teile dieser aaa zum Reader für die Konferenz zu machen. Unsere Bitte: betrachtet das gesamte Heft als Reader und nutzt es zur Vorbereitung für ein gewinnbringendes Treffen! Wir sehn uns in Hamburg (S. 54)
     
     



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