aaa-uftakt
Um ein Haar gäbe es sie bereits: die Kommission zur Festlegung eines Standorts für
die dauerhafte Verwahrung hitzeentwickelnder, hochgiftiger und tödlich radioaktiver
Gefahrstoffe. Die Tatsache, dass es keinen Ort geben kann, der die dafür erforderliche
Gewähr bietet, hat über Jahrzehnte Hunderttausende von Menschen dazu gebracht,
sich in Bewegung zu setzen und sich gegen Atomanlagen zu engagieren.
So. Und nun ist also ein Gesetz gemacht, nach dem ein solcher Ort trotz alledem gefunden
zu werden hat; und demnächst gibt es den kleinen unfeinen Club namens Kommission,
in dem die Bedingungen dafür verhandelt werden. Da konnten wir und viele andere dagegen
argumentieren wie wir wollten: Gesetz und Kommission sind beschlossene Sache.
Sich an solch einem widersinnigen Unterfangen zu beteiligen ist - logisch betrachtet -
ein Unding. Aus diesem guten Grund lehnen es viele Menschen ab, dass jemand aus der
antiAtom-Bewegung Mitglied dieser Kommission wird. Gemeinsam wurde die „Politik
der leeren Stühle“ entwickelt. Aber was ist, wenn irgend jemand - aus welchen Motiven
auch immer - diese Strategie unterläuft? Was nützt ein Streik, wenn es Streikbrecher gibt,
die die zugedachte Aufgabe erledigen?
Leute von .ausgestrahlt haben mit einer vielfach versandten „Bitte um Rat“ Überlegungen
zu diesem Dilemma auf Papier gebracht und damit eine Auseinandersetzung angestoßen, wie
sie unter antiAtom-Bewegten in dieser Ernsthaftigkeit seit Jahren nicht zu beobachten war. Als
aaa-Redaktion finden wir es wichtig, die Kontroverse bis zum jetzigen Punkt nachzuzeichnen -
zu Ende ist sie nicht. (Wir finden: eine Teilnahme kommt nicht in Frage. Was findest Du?)
Viel entscheidender allerdings scheinen uns - jenseits der Frage, ob zwei Leute sich
an einen Kommissionstisch setzen oder nicht - Phantasien dazu, was hunderttausende
Andere in den kommenden Jahren dagegen unternehmen, dass geologische Formationen
zum „sicheren Ort“, zum „Endlager“ zurechtgebogen werden.
ciaaao
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ps: die Organisatorinnen der Herbstkonferenz hatten gewünscht, Teile dieser aaa zum Reader
für die Konferenz zu machen. Unsere Bitte: betrachtet das gesamte Heft als Reader und nutzt
es zur Vorbereitung für ein gewinnbringendes Treffen! Wir sehn uns in Hamburg (S. 54)
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