Nr. 234    Erscheinungtermin: 24.06.2013
Brand im Hafen

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48 Seiten
Juni 2013
Preis: 3,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Es kommt leider nicht oft vor, dass so offen zutage tritt, wie unentbehrlich für soziale Bewegung die Mühe der beharrlichen Recherche ist. Immer wieder Parlamentarier*innen damit beauftragen, Anfragen zu stellen; die Antworten der Regierenden auswerten, deren Bestreben es ist, kritische Sachverhalte so zu benennen, dass die Wahrheit verborgen bleibt, ohne dass sie lügen; Sachverhalte ordnen, Schlüsse ziehen, Vermutungen überprüfen - das ist ein Job, für den es normalerweise keine Lorbeeren zu ernten gibt.

    Im Fall der Atlantic Cartier ist es den Leuten von sand gelungen, mit ihrem Fachwissen, das sie sich auf diese Weise erarbeitet haben, den Finger in die richtige Wunde zu legen. Ohne ihr laut geäußertes Misstrauen hätten vermutlich die Beteiligten weiterhin geschwiegen, die beim Brand des Atomfrachtes am ersten Mai im Hamburger Hafen an einer Katastrophe nur knapp vorbei geschrammt sind.

    Zu Tausenden sind an diesem Tag rings um den Hafen Leute am Demonstrieren, am Grillen, am Kirchentagfeiern. Nur mit knapper Not bewältigt ein Riesenaufgebot an Katastrophenschützern das Feuer im Bauch des Schiffs und kann verhindern, dass Sprengstoff, Munition und Ethanol in die Luft fliegen und giftige radioaktive Stoffe großflächig freisetzen.
    Und alle halten den Mund!

    Zwei Wochen später muss der Senat Fragen dazu beantworten. Und auch dann noch wird dieser spezielle Umgang mit den Fakten gepflegt: "alle Container mit Gefahrgut konnten von Bord gebracht werden." Diese Auskunft klingt beruhigend. Das soll sie auch. Sie verschweigt, dass die Behälter mit dem Uranhexafluorid auf Lastern unter Deck waren. Von dort waren sie nicht wegzukriegen.

    Diesmal ist es gut gegangen - umso mehr Ansporn, weiterzumachen!
    Auch ohne Lorbeeren.

    ciaaao


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