Nr. 231
war da was? - zum Jahrestag einer fortwährenden Katastrophe

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48 Seiten
Februar 2013
Preis: 3,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Mehr und mehr droht sich im Rauschen des Alltags zu verlieren, was vor knapp zwei Jahren wochenlang im Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit stand. Auch unsere Erinnerung weist Halbwertszeiten auf; aber anders als bei den Zerfallsprodukten der Atomspaltung ist dieser Prozess beeinflussbar. Was wir im Gedächtnis bewahren wollen, das lässt sich pflegen. All die kleinen und großen Aktivitäten rund um den Jahrestag von Fukushima helfen dabei.

    Menschen sind zu Tode gekommen; sie sollen nicht einfach vergessen sein. Tausende mussten ihr Zuhause verlassen; für Hunderttausende bleibt für die nächsten Jahrzehnte die quälende Ungewissheit, in welcher Weise die Strahlung ihre Körper schädigt. Sie brauchen die weltweite Solidarität und, wo das möglich ist, unsere konkrete Unterstützung - für die Bewältigung ihres Alltags und in ihrem (in ihrem? nein: in unserem gemeinsamen!) Kampf dafür, dass endlich konsequent Schluss gemacht wird mit menschenverachtender Technik.

    In diesem Jahr rückt ein weiterer Aspekt in den Vordergrund. Es wächst das Bewusstsein dafür, wie bedroht eigene Sicherheit ist. "Sicherheit - was soll das sein?" werden jetzt einige fragen. Wir reden hier nicht, wie Innenpolitiker das gerne bei diesem Stichwort tun, von Kameras am Bahnhof und Ausrüstung für die Polizei, nein ganz bestimmt nicht! Auch nicht von der Sicherheit, die am Hindukush zu Tode verteidigt wird.

    Menschen fragen sich, und das zu Recht, was wäre, wenn es hier vor der Haustür zum Containmentversagen käme. Die Beschäftigung mit dieser bedrohlichen Vorstellung fällt sehr unterschiedlich aus. Das Theaterstück von Schülerinnen und Schülern entwirft ein breites Spektrum an Szenarien, wie das Leben durch einen Super-GAU aus den Fugen geriete. Eine Studie widmet sich ausgiebig technischen und administrativen Details. Wir halten sie für lesenswert. Zwar lassen sich einige Passagen darin deuten als Vorschlag, wie ein Weiterbetrieb von Atomanlagen sicherer zu machen wäre. Forderungen dieser Art zu erheben würden wir ablehnen - wir wollen auch kein relativiertes Risiko! Aber Defi zite konkret zu benennen kann nicht falsch sein. Noch einmal ganz anders denkt Vandana Shiva in ihrem Beitrag über Sicherheit und Freiheit nach.

    ciaaao


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