aaa-uftakt
Gerade sind wir dabei, das Heft mit dem Themenschwerpunkt Atom-Transporte zum Druck vorzubereiten, da kommt die Meldung rein, dass im Rhône-Tal ein Zug mit abgereichertem Uran entgleist ist. Sollen wir jetzt noch mal die fertigen Seiten umwerfen?
Im Moment sieht es so aus, als könne die Sache halbwegs glimpflich zu Ende gehen: das strahlende Material hat zwar den Prozess der An- beziehungsweise in diesem Fall der Abreicherung durchlaufen; damit wäre zu erwarten gewesen, dass es in der hochaggressiven Verbindung "Uranhexafluorid" auf Reisen ist, wie dies täglich geschieht. Wenn es da zu Schäden an den Behältern kommt, ist die Not groß.
Bei diesem Transport war es allerdings wohl so, dass die UAA in Almelo ihren Müll - nein, sie wollen ja, dass wir "Abprodukte" dazu sagen - mal eben zur Umwandlung ins 950 Kilometer entfernte Tricastin geschickt hatte. Jetzt war das Uran bereits wieder auf dem Rückweg, und zwar in Form von Triuranoctoxid. Das ist zwar auch giftig, und die Strahlung ist natürlich die gleiche, aber diese Verbindung ist nicht obendrein auch noch so ätzend, dass sie Löcher in Glas frisst. So ein Glück aber auch!
Nein, wir verschieben den Drucktermin deswegen nicht, und beschränken uns darauf, die Sache hier kurz zu berichten, in der Hoffnung, dass nicht doch ein böses Ende nachkommt. An unserer Kritik am Dauerzustand Atomtransporte ändert sich ohnehin nichts. Der muss aufhören! Was es mit diesem ständigen Hin- und Herschieben auf sich hat, das versuchen wir in dieser Ausgabe transparent werden zu lassen.
ciaaao
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