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Der anti-Atom-Bewegung haftet ein Ruf an: die Zuschreibungen reichen von unappetitlichem Pack über Chaoten bis zu blindwütigen Haudraufs. Das trägt dazu bei, dass sehr viele Menschen erst einmal vorsichtigen Abstand halten, auch wenn sie das Anliegen eigentlich teilen. Auf der anderen Seite geht aber auch eine gewisse Faszination davon aus, dass "es abgeht, wenn der Castor kommt" - seien diese Vorstellungen nun berechtigt oder nicht.
Was überhaupt dran ist an diesen Bildern im Kopf, wie viel oder wie wenig die Realität in Einklang steht mit wirklichem Protest- und Widerstandsgeschehen, das werden nur die feststellen können, die sich das einfach selbst anschauen, die hingehen zu den Aktionen an der Asse, in Grafenrheinfeld, Grohnde,
Gronau oder eben im Wendland.
In den Themenbeiträgen dieser Ausgabe geht es nicht in erster Linie
um praktisches waswannwerwo und wie; vielmehr lassen wir einige Beteiligte ausbreiten, was sie im Kopf haben zu den Begriffen Gewalt, Gewaltfreiheit und Militanz. Die Meinungen, Einschätzungen und Zielvorstellungen dazu gehen auseinander, wie beim Lesen leicht festzustellen sein wird.
Wir glauben nicht, dass offene Diskussion über Kontroversen schadet. Und wir hoffen, dass sie nutzt. Wir zum Beispiel haben beim Lesen gelernt: die Kritik am Konzept der Kontrahentinnen ist häufig ungenau und geht damit eigentlich am Kern vorbei - zumindest gemessen an dem, was der selbstkritische Blick an Unzulänglichkeiten freizulegen im Stande ist.
ciaaao
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