aaa-uftakt
wie kam es eigentlich zum Standort Gorleben?
Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Bundestags versucht,
die Gründe aufzuspüren, die seinerzeit zur Entscheidung für ein Atommülllager
an diesem Ort geführt haben. Soviel zeigen die Akten bereits:
Geologische Gründe waren es jedenfalls nicht.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, brauchte die Politik die Geologie.
In dieser Disziplin geht es um Mineralien tief unter der Erde; hochspezialisiertes
Wissen dient seit über 200 Jahren dazu, Boden-Schätze zu erschließen. Ob es um Salz, Erze, Kohle oder Öl ging: der Erfolg dieser Bemühungen krempelte Gesellschaften um. Geologen sind gewohnt zu wissen, dass es auf sie ankommt und auf ihre Kenntnis.
Der Bodenschatz, um den es in Gorleben ging, war ein besonderer. Aufzusuchen war ein Loch, ein schönes, solides Nichts, am Besten in unkomplizierter, sicherer Umgebung. Dort sollten Rückstände verschwinden, schwer zu handhabender Atommüll.
Damit sollte ein Hemmnis aus der Welt, eine ärgerliche Bremse bei der Fahrt in die
sorgenfreie Energiegesellschaft. Die Frage war, wie das gehen kann am Standort
Gorleben. Nicht ob.
Für teuer Geld wurden 23 Jahre lang Untersuchungen geführt. Und wenn zu all den
bearbeiteten Details die Frage gestellt wurde: "was heißt das für die Lagerung von Atommüll am Standort Gorleben?", dann antwortete der Sachverstand im Amt darauf mit "Weitermachen!" Eine ganze Riege von kritischen Wissenschaftlern hat gute
Gründe für Zweifel an der Eignung.
Mit diesem Heft versuchen wir in eine allgemein verständliche Sprache zu
übersetzen, was genau Geologen untersucht und festgestellt haben.
Insbesondere interessiert uns, was den Geologen Klaus Duphorn dazu
bringt zu prophezeien: "Im Salzstock Gorleben, da wartet die salinare
Hölle."
ciaaao