aaa-uftakt
Das Jahr 2010, so steht es auf einem kürzlich in großer Auflage verbreiteten
Flugblatt, werde das Jahre der anti-AKW-Bewegung. Wer sich dem Kampf gegen
Atomanlagen verbunden fühlt, wird sich freuen - im Prinzip:
die Frage bleibt, was für eine antiAtom-Bewegung das ist oder sein soll
im Jahr 2010. Eine, die in Zeiten der Krise zielstrebig Einsichten und Erfahrungen
aus Jahrzehnten der Auseinandersetzung einbringt? Die sich stark macht für
grundlegende Veränderung? Oder eine, die alle mit einbeziehen will in ein Engagement
für - ja was denn eigentlich? Die um Gottes Willen niemanden mit einem
klugen Gedanken verschrecken will? Es gibt die Anregung, die Frühjahrskonferenz
in Ahaus dazu zu nutzen, auch darüber konstruktiv den Streit zu führen.
Das können wir nur begrüßen.
So, wie die Alternative hier formuliert ist, wird deutlich, was wir uns wünschen.
Relativ ausführlich stellt unser Titelthema dar, was wir alle möglicherweise gerne
verdrängen würden: die Krise ist nicht vorüber. Sie wird auch nicht vorbei gehen.
Darauf hinzuweisen passt vielleicht nicht zum fröhlich-optimistischen Tonfall,
der für Mobilisierungen so schönen Erfolg verspricht. Aber die Risse im System
sind da. Folgt daraus, die Fugen zu schmieren und den Mörtel zu erneuern, oder
muss mensch auf den Putz schlagen? Oder gilt es, Pflänzchen in den Spalten zu
begießen und groß werden zu lassen?
Wenn sich auch nicht absehen lässt, an welcher Ecke was zum Einsturz kommt,
so ist in Zukunft Rahmenbedingung, dass es hier und da kracht.
Fatal wäre es, wenn soziale Bewegung dazu sagen würde:
tja - nicht schön. Aber wir haben zu tun.
ciaaao