aaa-uftakt
Er steht da und bläst die Blase auf. Es kostet ihn alle Energie, für nichts anderes ist er im Moment zu haben. Ganz gebannt schaut er auf das, was sich vor ihm tut. In seinem Blick spiegelt sich die Faszination dessen, was alles möglich ist. Und gleichzeitig auch der zu erwartende Schrecken. Schließlich weiß er ja, dass sie platzen wird, die Blase.
Nein, wir sprechen nicht vom ideellen Gesamtkapitalisten. Sondern von der Skulptur, die unser Titelbild ziert. bubble-blowing boy hat der finnische Bildhauer Tommis Toija seine Figur genannt. Weitaus besser als jeder Eisbär schien sie uns geeignet für die Illustration des Klimagipfels, der in den kommenden Tagen viel mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Ja, auch wir widmen der UN-Konferenz in Kopenhagen unser Titelthema. Allerdings gab es zu den klimatischen Folgen, die der atomar-fossilistische Kapitalismus produziert, nichts zu sagen, was wir in unserem Themenheft "Klimaschutz global" (aaa 189-190) nicht bereits dargestellt haben. Welches hiermit auch noch Mal empfohlen sei.
Sehr wohl spannend ist die Frage, was die richtigere Strategie sein kann - angesichts der "Bemühungen" von Regierungsoberhäuptern um eigentlich dringend notwendige Voraussetzungen einer lebenswerten Zukunft für alle Menschen auf diesem Globus. Konstruktiv fordern oder stören? Manche denken, auch unzureichende Maßnahmen zum Klimaschutz seien besser als keine, und wollen das Beste rausholen. Andere halten es für widersinnig, mit Feuerwasser den Suff zu bekämpfen. Wir lassen beide Seiten zu Wort kommen.
"Atomkraft macht nur Ärger" stand auf einem Plakat, das Demonstrierende den schwarz-gelben Koalitionsverhändlern entgegen gehalten haben. Das scheint sich zu bestätigen. In den vergangenen Wochen war so viel los in Sachen
`Widerstand gegen Atomanlagen´, dass es in ein einfaches aaa-Heft gar
nicht gepasst hätte. Deshalb wünschen wir Erkenntnis und Anregung
beim Lesen dieses dick gewordenen Doppelhefts!
ciaaao