aaa-uftakt
wer erinnert sich noch an den Transnuklear-Skandal? Vor 21 Jahren musste die Öffentlichkeit
zur Kenntnis nehmen, dass im Zusammenhang mit Atommüll Praktiken üblich
sind, die bis dahin nicht für möglich gehalten wurden. Der Skandal um das Desaster in
der Asse führt erneut vor Augen, dass „Entsorgung“ nicht nur ein Problem von Gesteinsschichten
und einbrechendem Wasser ist, sondern auch ein Problem von angemaßter
Kompetenz, Kumpanei und Skrupellosigkeit.
Damals, im Jahre 1987, sollte eine „umfassende Neuordnung“ der Zuständigkeiten ein
solides Instrument der Kontrolle schaffen und eine permanente Transparenz gewährleisten.
Das klang gut. In der Praxis kamen an die gleichen Bürotüren neue Schilder. Als
vor nunmehr fünf Wochen für die Asse ein Betreiber-Wechsel angekündigt wurde, war die
Skepsis berechtigt, es könnte auch diesmal alles mit neuem Namen beim Alten bleiben.
Doch so glatt scheint es diesmal nicht zu gehen. Bisher gibt es nicht mehr als eine Absichtserklärung;
auch der bisher angekündigte Termin zum 15. Oktober ist geplatzt. Ist
die Verantwortung für die Fässergrube vielleicht doch beim näheren Hinschauen eine so
heiße Kartoffel, dass sie niemand wirklich haben will? Oder verbergen sich weitere Geheimnisse
in den zu übergebenden Akten? aufpASSEn ist nötig!
Aus der Plutoniumfabrik La Hague rollt in vier Wochen ein Transport mit elf Behältern
nach Gorleben. Ganz offensichtlich stellen viele Menschen einen Zusammenhang her,
nicht nur zu den Vorgängen in und um die Asse. Sondern auch zu den durchsichtigen
Bemühungen der Atomlobby, den Weiterbetrieb ihrer Gelddruckmaschinen wieder mehrheitsfähig
zu machen. Von vielen Seiten bekommen wir zu hören: sie kommen damit nicht
durch! Das fi nden wir gut. So haben wir dann auch unser Titel-Thema überschrieben.
ciaaao