aaa-uftakt
als wirklich riesiger Kerl wird er im ersten Buch Samuel beschrieben: sechs Ellen
und eine Spanne hoch, einen Helm aus Erz auf dem Kopf und einen Schuppenpanzer
am Körper, der allein 5000 Sekel wiegt, eherne Schienen an den Beinen
und einen ehernen Schild zwischen den Schultern. Vierzig Tage lange zieht er
jeden Morgen vor das Lager, um seine Stärke zu präsentieren und Spott und
Hohn zu gießen über die Kraftlosigkeit seiner Gegner. Keiner kann es mit ihm
aufnehmen, so viel ist deutlich.
Über mehr als vierzig Jahre sind die Riesen immer größer und mächtiger
geworden; ihre Reden von der Verlängerung der Laufzeiten bewegten sich in den
letzten Jahren zwischen Prahlerei und der gelassenen Beschreibung ihrer Selbstwahrnehmung.
Einer von ihnen ist jetzt für einen Moment deutlich wahrnehmbar
ins Wanken geraten; da braucht mir niemand erzählen, es würden sich nicht alle
wünschen, der kleine Ziegenhirte mit seiner Zwille würde ihm nicht lediglich einen
Treffer verpassen. Nein, ganz fix soll der auch mal den Kopf abschlagen.
Seit dreitausend Jahren ist
dokumentiert, dass die Geschichte vom
plötzlichen Sieg über die Unbesiegbaren
in ungezählten Varianten immer wieder
gern und mit einiger Leidenschaft
erzählt wird; von den vielen Bildnissen
zu diesem Thema in der Kunst, auf die
wir bei der Suche für die Bebilderung
dieser Ausgabe gestoßen sind, konnten
wir nur einen Bruchteil unterbringen.
Ist es berechtigt, Hoffnungen dieser Art
Ausdruck zu geben? Die Frage erntet
Gelächter in der aaa-Redaktion: vom
Hoffen wird nichts anders. Da muss mensch schon selbst was tun! heißt natürlich
die Antwort. Richtig. Ne, ist klar.
ciaaao