aaa-uftakt
Tausende dringen in die kilometerbreite Zone eines Demonstrationsverbots ein
und heben durch ihre Anwesenheit den Status verhängter Demokratiefreiheit auf:
darüber berichten wir. Oder darüber, dass sich rund um Heiligendamm herum
Menschen auf verschiedenste Art darum bemüht haben, wenigstens für einige Tage
den Alltag zu entschleunigen. Auch, was ihre Begründungen dafür sind.
Ist solche Berichterstattung eine nachträgliche Belobigung ordnungswidrigen oder
strafbaren Handelns? Soll sie darum mit Mitteln offener oder verdeckter Repression
verfolgt werden? Wer sich die Ermittlungen näher anschaut, in deren Rahmen die
vierzig Hausdurchsuchungen vor dem g8-Gipfel stattfanden, muss den Eindruck
gewinnen, dass bei den beteiligten Behörden mit Überlegungen dieser Art
nicht nur gespielt wird.
„Autonome in Bewegung“ - ein Geschichtsbuch (der besonderen Art) dient
der Bundesstaatsanwaltschaft als Vorwand, mehrere hundert Personen ungehemmter
Beschnüffelung auszusetzen. Dabei ist die Darstellung zeitgeschichtlich bedeutsamer
Ereignisse, die von Hintergründen sowenig losgelöst ist wie von den Motiven der
Beteiligten, wesentlich für das Verständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge.
In diesem Sinn lassen wir uns auch nicht davon abhalten, Anteil nehmend
zu dokumentieren.
Hauptaugenmerk haben wir beim Sichten der Bilder und Berichte natürlich darauf
gelegt, wie und wo Menschen aus der antiAtom-Bewegung während der Gipfelproteste
in Erscheinung getreten sind. Das war nicht ganz leicht. Der Eindruck hat sich bei uns
verfestigt: wir hätten das Thema „Energie global“ noch sehr viel früher und stärker
in die Mobilisierung einbringen müssen;
neben den Themen Krieg, Migration
und Landwirtschaft hätte dies hohe
Berechtigung gehabt und wäre dann
sicher auch mehr und in vielfältigen
Formen zum Ausdruck gekommen.
Na, nächstes Mal!
ciaaao