aaa-uftakt
Einbruch begehen oder Einbruch erleiden?
Geht es beim „Einbruch in tiefer geologischer Formation“
um die Geschichte von Leuten, die eingedrungen sind,
wohin sie eigentlich nicht dürfen, und nun darauf hoffen,
daß es sie nicht allzu hart erwischt? Oder wird erzählt von welchen,
die sich unbedacht auf dünnes Eis begeben haben, -
und plötzlich hängen sie drin und wissen nicht mehr, wie raus?
Zumindest einer unserer Autoren hat sich entschieden:
„Es erfasst mich jedesmal unbändiger Zorn, wenn ich mich daran
erinnere, wie das Desaster begonnen, und wer es verursacht hat.“
sagte er kürzlich bei einem Vortrag zur Situation in der Asse.
Dort hat der Einbruch des Wassers ins Atommülllager eine Größenordnung, daß
wenigstens für überlegten Umgang mit dem Dilemma noch eine kleine Chance
bestände. In der kanadischen Uranmine Cigar Lake ließ das Wasser keine Zeit.
Die Experten im akend hatten sich auf das dünne Eis der prognostischen Geologie
gewagt und diese Formation als Beispiel für die prinzipielle Machbarkeit von
Endlagern gefeiert.
Wer in Bure, in Benken, in Gorleben oder in Schacht Konrad in die Tiefe
einbricht und dort ein Atommülldepot errichtet, darf eins jedenfalls
nicht in Anspruch nehmen: daß er (oder sie) nicht habe wissen können,
wie schnell man (oder frau) dort einen Einbruch erleben kann.
Angeblich kommt 2007 kein Castor. Stellt dies für die antiAtom-Bewegung
einen Einbruch dar? Oder ergreifen wir die Chance einer Atempause
bei den Transporten und führen wieder den Streit um das
nicht lösbare Problem der radioaktiven Hinterlassenschaften?
ciaaao