aaa-uftakt
Es geht eben nicht immer alles glatt.
Erstmal klingt der Gedanke bestechend richtig, und eigentlich auch unkompliziert:
Leute aus der einen tun sich mit Leuten aus einer anderen sozialen Bewegung
zusammen, schauen, wo sich Fragestellungen und mögliche Handlungsfelder
überschneiden, und werden dann gemeinsam aktiv. Zum Beispiel bereiten sie
miteinander einen Bundeskongreß vor.
Soll der Gedanke in Praxis umgesetzt werden, dann treffen Menschen aufeinander,
Menschen aus höchst unterschiedlichen politischen Kulturen. Daß Gepflogenheiten
und Zielvorstellungen unterschiedlich sind, braucht eigentlich nicht zu verwundern:
in der antiAtom-Bewegung hat sich über die vielen Jahre der Wunsch nach
grundlegender Veränderung mit der Vorstellung verbunden, daß in die Umsetzung
viele verwickelt werden müssen. Stärke des Bundeskongreß Internationalismus - so
war unser Eindruck - ist es eher, sich auf dem Parkett der Universitäten zu bewegen
und die Möglichkeiten des Wissenschaftsbetriebs zu nutzen.
Der Unterschied geht bis in die Sprache. Was zum Beispiel bedeutet „Makro“, wenn
ich mir etwas anschaue? Ist es das Objektiv, das ich beim Fotografieren benutze, um
ganz dicht an etwas heranzugehen? Oder ist es die Betrachtungsebene der größtmöglichen
Distanz mit dem besten Überblick? Natürlich kann mensch sich verständigen
- wenn erst mal klar ist, daß Verschiedenes gemeint sein kann.
Ob es nun immer Spaß macht oder nicht: Wir werden gar nicht drum herum kommen,
die Auseinandersetzung um Atomanlagen in einen globalen Zusammenhang
zu stellen. Für die Regierenden rund um den Globus jedenfalls steht das Thema Energie
längst auf der Agenda. Zum Beispiel demnächst beim Gipfel der G8-Staatenin
St. Petersburg.
Für das Gipfeltreffen im nächsten Jahr in Heiligendamm laufen bereits
seit einiger Zeit Vorbereitungen. Mit unserer Kritik an der Ausplünderung
der Erde, aber auch mit unseren praktischen Erfahrungen sollten wir uns
dort einbringen. Auch wenn nicht immer alles glatt läuft.
ciaaao