aaa-uftakt
Vor 5.000 streikenden VW-Leuten zieht Björn von der IG Metall einen Vergleich.
„Stellt Euch mal vor, die Werkleitung würde beschließen, daß es in den
kommenden 80 Jahren zu keinem Unfall mehr hier auf dem Werksgelände
kommen darf. Es wäre zwar toll, wenn es dann auch so käme, aber leider
ist das vollkommen unrealistisch, das wissen wir alle hier. Aber genau das
wollen uns die Befürworter von Schacht Konrad einreden“, daß nicht passiert,
was nicht passieren darf - wenn nur eine Autorität einen entsprechenden
Beschluß faßt. Für den IG-Metall-Gewerkschafter ist das kurz und bündig
„verantwortungsloser Schwachsinn!“
(Für diejenigen, die nicht zufällig die Notiz in den Nachrichten mitbekommen
haben, muß die Situation wohl kurz erläutert werden: eine Woche nach dem
Endlager-Urteil aus Lüneburg reagierte die Belegschaft bei VW Salzgitter mit
einer Arbeitsniederlegung auf die Entscheidung. Aber dazu mehr im Heft.)
Solche Vergleiche braucht es vermutlich, um mit sehr vielen Menschen gemeinsam
zu realisieren, was es bedeutet, wenn das Wirklichkeit wird, was die Regierung
beschlossen und das Gericht jetzt bestätigt hat.
Für das Oberverwaltungsgericht Lüneburg sind die Gefahren, die das Hantieren
mit Atommüll-Behältern mit sich bringt, kein Grund, auf den sich eine Klage
gegen ein Endlager stützen kann. Eigentlich erkennt es gar keine
Begründung für Klagen an. Im Fall der bayerischen Zwischenlager entscheidet der
Verwaltungsgerichtshof München ganz ähnlich. „Vor Gericht bekommen wir nicht
Recht, sondern ein Urteil.“ sagt bei oben erwähnter Versammlung der
Bevollmächtigte. Und ein dritter Metall-Gewerkschafter ergänzt:
„Wir wollen nicht kämpfen, aber wir können.“
Die Bereitschaft zu kämpfen werden wir brauchen. Weiter vor Gericht,
auf Schienen und Straßen, im Saal und der Einkaufszone,
in der Stadt wie in Wald und Flur
ciaaao