Grafik aaa - Zeitung für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen
 




 

ohne Grenzen

Bild im Juli:
Steinreich ist der Boden in Bure, wo
nach dem Willen der französischen
Regierung ein Atommüll-Endlager gebaut
wird. Menschenketten befördern
Tausende dieser Steine vor das Tor des
Baugeländes, wo eine solide Mauer
entsteht.
Foto: aaaWest

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Ostern 2006:
Aktionstage in Cherbourg

Rede von Cecilè le Comte, Réseau "Sortir du nucléaire"auf der Kundgebung in Hitzacker am 19.11.2005

Liebe Mitkämpferinnen und Mitkämpfer, ich möchte ein paar Worte zum Atomstaat Frankreich sagen, sowie zum notwendigen internationalen Widerstand dagegen. STOP CASTOR: Das ist das Motto der AtomkraftgegnerInnen, die sich in den kommenden Tagen in Frankreich und in Deutschland querstellen werden.

Aber wenn wir diese Forderung richtig ernst nehmen wollen, müssen wir auch die weitere Produktion von Atommüll verhindern. Dass heißt die sofortige Abschaltung aller AKWs verlangen. Die Atomlobby bereitet jedoch gerade die Renaissance der Atomkraft in Frankreich und Weltweit vor. Die französische Nationalversammlung hat 2004 über den Bau eines neuen Reaktors entschieden. Der so genannte EPR-Reaktor soll jetzt 2007 in Flamanville, 15 Km entfernt von der Plutonium Fabrik La Hague, gebaut werden. Dagegen müssen wir uns wehren! Der 3 Milliarden teure Reaktor ist nicht sicherer als andere Wasserdruckreaktoren. Dazu wird Atommüll weiterhin produziert.

Verschiedene antiAtom-Initiativen haben sich zusammengeschlossen, um gegen diesen Neubau zu kämpfen. Das Netzwerk für den Atomausstieg (Réseau sortir du nucléaire) hat beschlossen, die von der Regierung veranstaltete "öffentliche Debatte" zu boykottieren. Zu einem, weil die Entscheidung über den Neubau schon vor der Debatte getroffen wurde. Zum anderen, weil der schriftliche Beitrag vom Netzwerk zur Debatte teilweise zensiert wurde. Ein Teil der Informationen, die die Sicherheit des Reaktors betreffen, stehen unter Verteidigungsgeheimnis und dürfen deswegen an das Publikum nicht verteilt werden.

Der EPR ist des Weiteren ein deutsch-französisches Projekt. Das deutsche Unternehmen Siemens ist mit 1/3 am EPR-Vorhaben beteiligt. Der Prototyp EPR möchte ein kommerzielles Vorzeigewerk für die Renaissance der Atomkraft in Frankreich, in Finnland und auch in weiteren Ländern wie China sein. Unser Widerstand darf sich insofern nicht an Grenzen halten.

Deshalb seid ihr alle zu Ostern 2006 in Chervourg eingeladen. Internationale Aktionstage gegen den EPR-Reaktor werden dort stattfinden. Ich habe die Flugblätter dabei.

Das Netzwerk Atomausstieg spricht sich gegen alle Atomtransporte aus, egal in welche Richtung die heiße Fracht hingeschickt wird. Denn .... es gibt weltweit keine Lösung für diesen Müll. Wir wollen keine Endlagerung, weder im französischen Bure noch in Gorleben. Wir stellen uns quer!

Zum Schluss, möchte ich die gerade aus Frankreich eingereisten FreundInnen begrüßen. Sie sind hier her gekommen, um den Widerstand im Wendland kennen zu lernen. Das ist, was ich unter internationalem Widerstand verstehe. Radioakrivität kennt keine Grenzen, wir auch nicht.