Nr. 271    Erscheinungtermin: 13.02.2018
Zahn der Zeit
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56 Seiten
Februar 2018
Preis: 3,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Es sind hunderttausende Tonnen hochradioaktiver Abfälle weltweit, vor denen das Leben auf der Erde zu schützen wäre - und jedes Jahr kommen mehr dazu. Auch Deutschland verheizt weiterhin Atom-Brennstoff, der nach dem Einsatz im Reaktor nicht aufhört, riesige Mengen an tödlicher Strahlung und Hitze abzusondern. Bis zum Abschalten des letzten Atomkraftwerks im Jahr 2023 werden sich rund 35.000 verbrauchter Brennelemente in der Bundesrepublik angesammelt haben.

    Sicherheit im Umgang mit diesem Risikopotenzial gibt es nicht. Nicht einmal dafür, wie ein halbwegs tragbarer Kompromiss aussehen könnte, gibt es eine akzeptable Idee: weder über geeignete Gesteine, Materialien und Technologien eines solchen Depots herrscht Einigkeit. Der Versuch, Atommüll mit einer gewissen Endgültigkeit zu verwahren, erweist sich als nicht auflösbares Dilemma, es bleibt ein Großexperiment mit ungewissem Ausgang. Je mehr Menschen diese Tatsache bewusst wird, desto mehr verstehen, weshalb Anwohner*innen von "Zwischen"lagern diese seit jeher als End-los-Lager kitisieren: es gibt für dieses "zwischen" einfach kein "danach".

    Ein Bewusstsein für dieses Problem kommt langsam auch in Behördenstuben an. Die Genehmigungszeiträume, für die sowohl die Zwischenlager als auch die dort aufbewahrten Atommüllbehälter ausgelegt sind, laufen in absehbarer Zeit aus. Das erfordert administratives Tätigwerden. Unschwer ist vorauszusehen, dass im Anschluss keine belastbare Lösung bereit steht. Und damit kommen Fragen auf die Tagesordnung:

    als wie sicher kann das angesehen werden, was in Gorleben und Ahaus, in Jülich, Lubmin, Brunsbüttel und elf weiteren Castorhallen steht? Über terroristische Gefahren ist viel geredet worden. Wichtig ist auch: wie sieht es mit dem ganz normalen Altern aus? Ausgerechnet Bruno Thomauske, der ex-Chefgenehmiger im Bundesamt für Strahlenschutz, redet plötzlich davon, dass Castor-Inventar vor sich hinbröselt. Unser Schwerpunktthema versucht, einen Überblick über eine notwendige Diskussion zu verschaffen.

    Die Mafia-Geschichten in unserer Rubrik "Internationales" liefern zur Ergänzung noch einen wichtigen Hinweis. Jenseits von Alterunsgphänomenen und finsteren Terrorplänen sollte das ganz alltäglich skrupellose Geschäftemachen nicht vergessen werden!

    ciaaao


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